Neue Trainingsmittel in Vorbereitung auf Rio

Zwischen dem Trainingslager in Stellenbosch (Südafrika) und Weihnachten stand nochmal ein besonderer Trainingsblock auf dem Plan. In früheren Zeiten ein beliebtes Trainingsmittel bei Deutschlands besten Gehern, ist der Skilanglauf in den jüngsten Jahren etwas in Vergessenheit geraten. In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele habe ich mich nun für 10 Tage an eine neue Sportart herangetraut.

Dafür haben ich und mit Christopher Linke, Nils Gloger (beide SC Potsdam), Jonathan Hilbert, Karl Junghannß (beide Erfurter LAC) vier weitere Geher sich dem Skilager des Schweizer Triathlonverbandes angeschlossen, welches traditionell in der Mitte des Monats Dezember in Balderschwang im Oberallgäu ausgetragen wird.

Mit dabei waren aber auch weitere Athleten aus dem Laufbereich des DLV, sowie Triathleten aus Deutschland und Österreich. Sie alle waren dem Ruf von Steffen Grosse (Swiss Triathlon) und Georg Lehrer (HLV-Kadertrainer Lauf Nordhessen) gefolgt, um ein komplexes, semispezifisches Grundlagentraining, gespickt mit akzentuierten Lauf- bzw. Gehbelastungen zu absolvieren

Untergebracht waren wir vom 09. bis zum 19. Dezember im Bio Berghotel Ifenblick und worden hier bestens versorgt. Reichhaltige Mahlzeiten, dazu noch einen guten Wellnessbereich mt Sauna und kleinem Schwimmbad zur Entspannung nach den schweren Trainingseinheiten.

Davor stand allerdings erstmal eine lange Anfahrt an. Erst einen Tag vor der Abfahrt in den Süden Deutschlands sind wir aus unserem ersten Trainingslager in Südafrika zurückgekehrt. Dann hieß es schnell nach Hause, Tasche auspacken und wieder neu packen. Dazwischen lief die Waschmaschine pausenlos. Dann wurde das Auto gepackt, auf dem Weg noch in Potsdam Christopher Linke und Nils Gloger eingepackt und dann ging es im vollgestopften Auto rund 8h über Deutschlands Autobahnen an die deutsch-östereichische Grenze. Dort überraschte uns zwar keine weiße Winterlandschaft, aber trotzdem gut präparierte Strecken. So war Balderschwang das einzige Skigebiet Mitteleuropas mit Naturschnee.

Ich selber hatte vorher noch fast gar keine Erfahrungen auf den dünnen Brettern gemacht und hatte so vor allem bei der ersten Skieinheit reichlich Kontakt mit dem Schnee. Das es schon lange kein Neuschnee gab, war dies nicht sonderlich angenehm. Doch mit der Zeit habe ich mich schnell daran gewöhnt und wurde etwas sicherer im Bewegungsablauf. Um von der Gehspezifik nicht all zu sehr abzuweichen, bin ich auch nur in der klassischen Technik unterwegs gewesen. So lange die Loipe gut gespurt war, kam ich auch gut vorwärts, aber gerade bei Kurven in der Abfahrt war die Spur teilweise ausgebrochen und forderte mich sehr.

Der Trainingstag begann jeweils um 8:00 Uhr mit einem Auftakt. Bei diesem sind wir 6 bis 8km gegangen, ehe wir uns dann am Frühstücksbuffet stärkten. Im Anschluss ging es zur ersten Trainingseinheit. Entweder wurden die Kilometer auf Skiern abgespult oder wir absolvierten Koppeleinheiten, bei denen wir z.B. erst ca. 600m Ski fuhren, schnell die Schuhe wechselten und dann 500m schnell gegangen sind und anschließend wieder wechselten.

Nach dem Mittag und einer kurzen Mittagspause ging es zur nächsten Einheit. Entweder nochmals Skifahren, eine mittellange Geheinheit oder aber Tempoläufe am Berg. Insgesamt viermal stand auch eine gemeinsame Athletikeinheit auf dem Plan.

Zum Abschluss des Tages fanden sich alle in der Sauna ein, um bei diversen Aufgüssen, wie Weihnachtsduft, Eisminze, Erdbeere u.ä. zu entspannen und regenerieren.

Neben dem normalen Trainingseinheiten unternahmen wir auch zwei Wanderungen mit Schneeschuhen zum Piesenkopf, sowie zum Riedberger Horn. Zwei ca. 3-stündige Wanderungen mit vielen Höhemetern, die aber in der großen Gruppe sehr viel Spaß machten.

Das Trainingslager hat viel Spaß gemacht, auch weil man mal mit anderen Athleten auch aus anderen Sportarten zusammen trainierte. Außerdem wurde neue Trainingsreize gesetzt und durch die Abwechslung im Training, auch im Ausdauerbereich, konnte ich mir zusätzliche Motivation für das restliche Jahr erarbeiten.

Ein großen Dank an Steffen Grosse und Georg Lehrer für die tolle Organisation, sowie die tolle Betreuung vor Ort. Neben den Kilometern konnte ich auch viel Neues Erlernen, sowie einiges für zukünftige Trainingseinheiten mitnehmen.





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