Trainingslager Flagstaff

Vom 23. Februar bis zum 17. März befand ich mich im Trainingslager in Flagstaff/USA. Wir sind mittlerweile zum 3. Mal in Folge in der Höhe Arizonas. Mit mir war in diesem Jahr der komplette A- und B-Kader im Gehen. Dazu hat sich der EM-Elfte über 50km von Zürich, Jarkko Kinnunen aus Finnland. Betreut wurden wir dabei wieder von unserem Heim- und Bundestrainer Ronald Weigel. In der Mitte des Trainingslagers gesellte sich auch Dr. Matthias Kieb zu uns dazu und übernahm die medizinische und physiotherapeutische Betreuung.

Angereist sind wir auf Grund der Größe der Gruppe in zwei Staffeln. Ich war in der ersten Reisegruppe, welche sich von Berlin aus über London nach Phoenix begab. Dort stiegen wir in unseren Mietwagen und fuhren weitere 3h bis zu unserer Unterkunft in Flagstaff. So konnten wir, Nils Brembach, Christopher Linke (beide SC Potsdam) und Ich, mit unserem Trainer das Haus schon für die zweite Gruppe vor bereiten und erste Einkäufe erledigen. Einen Tag später stießen dann auch Jonathan Hilbert, Marcel Lehmberg (beide Erfurter LAC), Carl Dohmann (SCL -Heel Baden-Baden), Nils Gloger (SC Potsdam), sowie Jarkko Kinnunen dazu.

Da ich bis zum 20. Februar an der Bundespolizeisportschule in Kienbaum weilte, war dies mein erstes Trainingslager in dieser Saison. So hieß es vor allem in den ersten Tage neben der Höhenanpassung auch möglichst viel aufzuholen. So lag der Fokus in den ersten Trainingsblöcken auf den langen Strecken.

Der Tagesablauf war wie gewohnt. Am Vormittag stand eine Geheinheit auf dem Programm. So klingelten die Wecker je nach eigenen Bedürfnissen ca. 2,5h vor der ersten Trainingseinheit. So traf man sich dann auch das erste Mal am Tag zum Frühstück in der Küche. Nach dem Training mussten sich dann Freiwillige zum Zubereiten der Mahlzeiten finden. Für 8 Personen zu kochen, dauert dann auch seine Zeit. Der Speiseplan war in diesem Jahr auch relativ abwechslungsreich. Neben dem typischen Trainingslageressen, wie Spaghetti Bolognese, gab es auch Spinat mit Rührei und Kartoffeln, Chili con Carne, Zwiebel bzw. Paprika-Sahne-Hähnchen, Bauerntopf, Milchreis, Geschnetzeltes, Bratnudeln und Bratkartoffeln. Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann meist mit einer regenerativen Laufeinheit verbunden in den East Flagstaff Athletic Club. Hier absolvierten wir dann einige Krafteinheiten, bzw. übten uns im Racquetball spielen. Uns standen hier aber auch Fahrradergometer und Laufbänder zur Verfügung und in der Sauna und im Whirlpool konnten wir uns etwas erholen.

Auf dem Trainingsplan stand am dritten Tag auch wieder die Wanderung auf den Grund des Grand Canyon. Diesen konnte wir in diesem Jahr mal von einer anderen Seite kennen lernen. Das lag vor allem an dem in diesem Jahr etwas extremeren Wetter. So hatten wir an mehreren Tagen nach dem Aufstehen auch auch die Aufgabe erstmal Schnee zu schippen. So wurden wir in diesem Jahr mit teilweise 30cm Neuschnee überrascht. Und so wurden wir auch im Grand Canyon mit gänzlich anderen Bedingungen als im letzten Mal konfrontiert. Statt Sonne und fast 25°C im Grund hatten wir diesmal mit Eis und Schnee und Regen zu kämpfen. Aber auch dieses Wetter hatte seinen eigenen Reiz und ließ den Canyon in einem besonderen Licht stehen. Aber die Bedingungen haben natürlich auch die Wege mächtig augeweicht und so wurde die Wanderung zusätzlich erschwert. Trotzdem blieben wir diesmal alle unter 5h. Zur Sicherheit blieb in diesem Jahr allerdings auch unserer Trainer an der Kante des Canyons und wagte die Wanderung nicht.

Unsere Trainingsstrecke befand sich ca. 3,5km von der Unterkunft entfernt. So drehten wir unsere Runden auf der 2,5km langen Runde im Wohngebiet rund um die North Walnut Hills Drive. Neben unserer 8-köpfigen Gruppe, waren mit den Norwegern Erik Tysse und Havard Haukenes, sowie den Portugiesinnen Ines Henriques und Susana Feitor weitere Geher unterwegs. Dazu bekamen wir in diesem Jahr auch öfters Besuch von der örtlichen Polizei, welche einmal sogar mit gleich 3 Streifenwagen ankamen und uns auf richtiges Verhalten im Straßenverkehr hinwiesen. So wussten wir dann immer gegen den Verkehr gehen und sollten alle hintereinander gehen. Dabei gab es auf der eigentlich mäßg befahren Straße nie wirklich Probleme.

Auf Grund des winterlichen Wetters in der ersten Woche war das Training auf der Runde aber anfangs nicht möglich und Alternativen mussten gesucht werden. So ging es aufs Laufband, in der in tiefer gelegene Gebiete, wo es dann nicht mehr schneite, aber das Training auf Grund des Regens vorzeitig abgebrochen werden musste, weil die Sachen der Nässe dann doch nicht stand hielten. Außerdem trainierten wir auch im Skydome der Northern Arizona University (NAU), einer großen Sporthalle für alle Sportarten. Hier bekamen wir im Umlauf eine über 400m lange Runde zusammen.

Für das Training der Kraftausdauer mussten wir auch ein Stück fahren. Diese befindet aich am Sunset Crater Volcano. Wir gehen hier immer ein 25,8km langes Stück. Das Ziel liegt dabei knapp 600m höher als unser Startpunkt. Als Belohnung für die harte Trainingseinheit geht es im Anschluss zum Mittagessen in die Mensa der NAU. Hier gibt es eine große Auswahl vom Fastfood wie Burger über Pizza, bis zu Salat und verschiedensten Essen. Auch eine große Auswahl an Nachspeisen, Softdrinks und Kaffeespezialitäten gibt es dort.

Um aus dem Trainingstrott herauszukommen haben wir auch einige Ausflüge unternommen. Im Trainingslager hatte ich wie schon vor 2 Jahren auch wieder meinen Geburtstag. Dazu lud ich die ganze Gruppe zum Collegue-Basketball in den Skydome ein. Die NAU Lumberjacks spielten gegen die Mannschaft aus Portland. So lernten wir die Halle, in welcher wir wenige Tage vorher noch Trainingsrunden drehten auch aus einer anderen Perspektive kennen. Es war auf jeden Fall ein schönes Erlebnis, auch um zu sehen was für ein Event die Amerikaner aus einem einfachen Basketballspiel machen.

Außerdem waren wir erneut für eine Nacht in Las Vegas. Diesmal hatten wir unser Lager im an der Bettenanzahl gemessen größten Hotel der Stadt aufgeschlagen, im Excalibur. Unseren ersten Stopp legten wir allerdings im Outlet-Center ein. Hier nutzen erstmal alle die Chance sich neu und etwas billiger als in Deutschland einzukleiden. Der schwache Euro ließ große Schnäppchen in diesem Jahr allerdings nicht zu. Anschließend ging es ins Hotel, von wo wir dann zu einer Tour über den "Strip" aufbrachen. Zum Abschluss des Tages versuchte ich mich noch im Glücksspiel beim Roulette. Dabei war das Glück auch mal bei mir und ich konnte meinen Einsatz nach anfänglichen Verlusten im Endeffekt noch verdoppeln.

Nach der Rückkehr aus der Stadt des Glückspieles begann der der letzte Trainingsblock, welcher es unert anderem mit 2 harten Tempoeinheiten nochmals in sich hatte. Dies war auch der beste Trainingsblock für mich im gesamten Trainingslager. Während ich bis dahin nich die Rückstände aufzuholen hatte und erstmal Grundlagen legen musste, konnte ich nun richtig trainieren und erreicht auch endlich annähernd das Niveau des Vorjahres. Nach erfolgreichen Absolvieren auch dieser Einheiten stand vor der Heimreise noch eine lockere Einheit auf dem Plan. Für diesen entschieden wir uns auf den Hausberg der Stadt zu wandern, auf den Mount Elden. Dieser hat eine Höhe von 2834m. Von dort hatte man eine tolle Aussicht auf die Stadt und die Umgebung.

Dann hieß es Sachen packen und wir begaben uns auf den Heimweg. Diesmal stiegen wir schon in Flagstaff ins Flugzeug. Von dort ging es nach Phoenix und dann über London nach Berlin. Leider entschied sich mein Gepäck in London etwas länger als ich zu verweilen und erreicht mich erst 2 Tage später.

Leider legte es mich gleich nach der Ankunft etwas flach, mit Magen-Darm-Problemen. So mussten ich die ersten Tage etwas kürzer drehten und verlor etwas Kraft. Nun stehe ich in Potsdam mittlerweile wieder voll im Training. Und in wenigen Tagen wird es dann auch ernst. Mein erster Auftritt wird in dieser Saison im tschechischen Podebrady am 11. April stattfinden. Dann werde ich sehen, auf welchem Stand ich wirklich schon bin.


!!!Vielen Dank für die Fotos an Christopher Linke und Marcel Lehmberg!!!


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