Olympia-Norm beim 50er-Debüt

Am heutigen Samstag fanden in Andernach die Deutschen 50km-Meisterschaften im Straßengehen statt. Dazu habe ich mich seit der Rückkehr von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking vorbereitet, um für meine Premiere auf dieser Distanz gewappnet zu sein.

Angereist waren wir zwei Tage vorher, um uns von den Reisestrapazen zu erholen und uns ohne Ablenkung auf den Wettkampf einstimmen zu können. Untergebracht waren wir direkt am Rheinufer, nur 50m vom Start entfernt direkt an der Wettkampfstrecke und hatten somit auch kurze Wege zurückzulegen.

Das Team um die Veranstalter der DJK Andernach haben einen tollen Wettkampf organisiert. Als Paket zusammen mit dem Monte-Mare Firmenlauf konnten zahlkräftige Sponsoren gewonnen werden. Die Strecke, eine 1km lange Pendelstrecke am Rheinufer. Dazu ein Sprecher, der jederzeit die Rennsituation und die Zwischenzeiten im Blick hatte.

Um 9 Uhr fiel dann der Startschuss. 32 Geher machten sich auf den Weg, um die 50km in Angriff zu nehmen, dazu noch einige über 30km und 20km. So war die Strecke gut gefüllt.

Das Ziel war die vom DLV geforderte Norm für Olympia 2016 in Rio de Janeiro, also unter 3:52h. So mussten die Zwischenzeiten unter 4:38min/km sein. Dazu wechselten wir uns in der Spitzengruppe alle 5km ab. Die Spitzengruppe bestand neben Federico Tontodonati (Italien) und Damian Blocki (Polen), aus uns 5 Deutschen, Carl Dohmann (SCL -Heel Baden-Baden), Christopher Linke, Nils Gloger und Nils Brembach (alle SC Potsdam) und mir. Schnell wurde ein Tempo gefunden, was auf eine Zeit unter 3:50h schließen ließ. Die Tempoarbeit verlief sehr gut. Alle 7 beteiligten sich auch daran und so konnten wir bis Kilometer 30 zusammen gehen,

Dann war Nils Golger der Erste der auf Grund von Magenproblemen das Rennen beenden musste. Zwischen Kilomter 30 und 40 trennte sich die Gruppe dann auch. So mussten auch Christopher Linke und Nils Brembach das Rennen vorzeitig beenden, der Pole dem hohen Tempo Tribut zollen.

Nach dem Passieren der 30 Kilometer-Marke war ich wieder mit der Tempoarbeit dran. Dabei löste ich mich nach einigen Runden auch vom Rest der Gruppe und war bis ca 40km allein an der Spitze, ehe Carl Dohmann und Federico Tontodonati wieder aufschließen konnten.

Bis dahin fühlte ich mich auch einigermaßen gut, merkte dann aber auch die Anstrengung. Was eine 50 allerdings wirklich bedeutet, durfte ich auf den letzten 5km erleben. Dann war die Kraft völlig entschwunden. Ich war am ganzen Körper am zittern und quälte mich nur noch ins Ziel. Glücklicherweise hatte ich schon vorher einen Puffer herausgegangen, von dem ich dann zehren konnte.

Am Ende reichte es mit 3:51:18h für Gesamtplatz 3, Silber bei den Deutschen Meisterschaften und vor allem für die Norm für Olympia in Rio. Den Gesamtsieg holte sich der Italinier vor Carl Dohmann. Fast die gesamte Top 8 in Andernach wird wohl auch in Rio am Start stehen!

Damit hat sich das harte Training und die Qualen im Wettkampf gelohnt. Nun kann ich die Saison 2016 etwas gelassener vorbereiten. Eine Norm habe ich nun schon abgehakt.

Aber vor dem Saisonaufbau heißt es erstmal 3 Wochen Urlaub!



> leichtathletik.de - "Zwei Olympia-Normen für DLV-Geher in Andernach" (10. Oktober 2015)

> mazonline.de - "Potsdamer Geher Hagen Pohle schafft Olympia-Norm" (11. Oktober 2015)

> MOZ - "Geher Dohmann und Pohle erfüllen Olympia-Norm" (11. Oktober 2015)


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